Tabelle visuell erreichbare Grenzgröße mit dem Teleskop

Ein dunkler Himmel ist nicht zu ersetzen, sagt man. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, ist da viel Wahrheit dran. Deshalb empfiehlt es sich durchaus weitere Strecken zu fahren, weil man so mitunter quasi eine Teleskopklasse gewinnt, wenn die Bedingungen dort entsprechend sind. Zur Ermittlung der Grenzgröße mit dem freien Auge, der weiteren Bedingungen und einem Eichfeld zur Grenzgrößengrößenbestimmung habe ich den Artikel Praxis Grenzgrößenbestimmung verfaßt.

Die folgende Tabelle wurde mit einem kleinen Rechentool erstellt und gibt grob die rechnerisch erreichbaren Grenzgrößen für punktförmige Lichtquellen - also Sterne - wieder.
Es wurde inzwischen überarbeitet und rechnet nun entsprechend einer Formel (mir bekannt geworden durch eine Veröffentlichung von Harrie Rutten in einem Astronomieforum) von Henk Feijth und Georg Comello aus den Niederlanden. Sie haben diese Formel entwickelt und als Basis mehr als 100.000 (Hunderttausend!) eigene Beobachtungen. Die Formel wurde um 1995 entwickelt. Es wurden verschiedene Fernrohre benutzt, sowohl Refraktoren als auch Systeme mit einer Abschattung. Harrie Rutten ist ein bekannter Optikexperte.

Für DS Objekte, die oft flächig erscheinen, kann die Tabelle nicht oder bestenfalls nur sehr begrenzt herangezogen werden (Stichwort Flächenhelligkeit).
Allen Angaben folgendes zu Grunde: Transmission Gesamtsystem: einheitlich 70% Vergrößerung immer 50% der Öffnung der Primäroptik.
In die Tabelle sind weitere, relevante Bedingungen, wie Seeing, Spektrum des Objektes, Beobachtungserfahrung, Objekthöhe über Horizont und Himmelstransparenz nicht eingeflossen. Mit steigender Vergrößerung kann man höhere Grenzgrößen erreichen, weil sich der Himmel scheinbar verdunkelt. Das erhöht den Kontrast zwischen Himmel und Objekt und verbessert damit ggf. die Sichtbarkeit.

Daher sind diese Angaben etwa ein durchschnittlich erreichbarer Mittelwert für erreichbare Sterngrenzgrößen. Praktisch werden je nach Einfluß der weiteren Bobachtungsbedingungen etwas höhere oder niedrigere Werte erreicht werden können.

(c) 10/2004 und 8/2005 Antares

Teleskop/ Bedingungen mit dem Auge
visuell 4 mag GG
visuell 5 mag GG
visuell 6 mag GG
70mm Refraktor
10,1
11,1
12,1
80mm Refraktor
10,4
11,4
12,4
100mm Refraktor
10,9
11,9
12,9
114/900 Newton (22% Obstruktion)
11,2
12,2
13,2
120mm Refraktor
11,3
12,3
13,3
150mm Newton ( 25% Obstruktion)
11,7
12,7
13,7
150mm Refraktor
11,8
12,8
13,8
200mm Newton (25% Obstruktion)
12,4
13,4
14,4
250mm Newton (25% Obstruktion )
12,9
13,9
14,9
300mm Newton (25% Obstruktion )
13,3
14,3
15,3
400mm Newton (25% Obstruktion )
13,9
14,9
15,9
500mm Newton (25% Obstruktion )
14,4
15,4
16,4