Karte
erstellt mit HNSKY (Süd ist unten, Zenit ist oberhalb Capella)
Vorwort
Der
Winterhimmel, oft geprägt von Regen oder Schnee, aber immer
wieder auch mal mit klaren Tagen und Nächten. Oft sind dann
die Bedingungen besonders gut, weil die Luft sauber ist, verglichen
mit dem sommerlichen Smog, den wir oftmals haben.
Auch wenn es kalt ist, nutzen Sie die Chance den Sternhimmel im
Winter mit seinen schönen Objekten kennen zu lernen. Gute,
warme Kleidung ist in dieser Jahreszeit unumgänglich, wie einiges
andere auch ( siehe Nützliches
). Man muß ja nicht wie im Sommer zig Stunden draußen
sein, obwohl auch dies geht. Zu beobachten gibt es viele Nebel und
offene Sternhaufen, z.B. die Objekte dieser Tour.
Objekte:
DS: 30 Tau
PN: NGC 2392
GX: NGC 2683
OH: M35-M38, M44, NGC 2264
NB: M1, M42, NGC 2237
Zum
besseren Aufsuchen habe ich insgesamt 4 detaillierte Karten mit
HNSKY erstellt und eingebaut.
Allgemein:
Der prächtige Winterhimmel wird sicher dominiert von Orion,
dem wohl bekanntesten Sternbild. Im Süden steht mit Sirius
im großen Hund der hellste Fixstern am Himmel. Im Zenit steht
der Fuhrmann, während im Westen die Frühjahrstierkreiszeichen
Stier und Widder zu sehen sind. Im Osten kündigt das unscheinbare
Sternbild Krebs mit dem folgenden Löwen, das Frühjahr
- die Galaxienzeit - an. Los gehts.
Tour:
A
- 30 Tauri Karte
Wir beginnen auch dieses mal mit einem Doppelstern - 30 Tau. Er
steht bildlich hier für viele andere interessante DS, weil
er mit gut 5 mag recht hell ist und uns eine interessante Farbkomposition
bietet. Diese wird bisweilen recht unterschiedlich beurteilt.
B,C,D
- M37, M36 und M38 Karte
Hoch oben, nahe dem Zenit leuchtet Capella im Fuhrmann. Dort gibt
es zahllose Nebel und OH, wobei ich zum Einstieg die 3 M-Objekte
hier vorstellen möchte. Oberhalb von Beta Aur sind diese 3
schönen OH recht leicht zu finden und schon im Aufsuchokular
auszumachen. Alle 3 sind nicht so großflächig und dürfen
je nach Teleskop auch durchaus 70fach und mehr vergrößert
werden. Am besten fängt man mit dem Östlichen an, da dann
ein Schwenk nach rechts genügt um den 2. OH zu finden. Ähnlich
ist es beim 3. im Bunde wobei hier nach etwa gleicher Distanz leicht
noch oben geschwenkt werden muß. Um M38 herum gibt es zahllose
weitere Objekte, meist Nebel, die allerdings nur mit größeren
Geräten aufgespürt werden können.
E
- M35 Karte
Wir bleiben bei OH und schwenken nach Südosten zu den Zwillingen.
Unweit von My Gem findet sich mit M35 ein weiterer schöner
Vertreter der OH in dessen Nachbarschaft sich noch ein NGC-Objekte
befindet. Schon mit kleiner Vergrößerung zeigen sich
viele Sterne ( Zeichnung
).
F
- M1 - Der Crabnebel Karte
Ein kleiner Schwenk nach rechts und wir sind wieder im Taurus. An
seinem östlichen Ende steht zeta Tau und etwas oberhalb davon
ist M1 zu finden. Es ist ein recht großes Objekt aber nicht
ganz einfach. Guter Himmel ist ein Muß um diesen Überrest
einer Supernova von 1054 zu sehen. Er wird sehr oft fotografiert
und ist ein guter Beweis, dass wir nichts statisches beobachten.
So zeigen Fotografien von Amateuren, mit einigen Jahren Abstand
angefertigt, durchaus leichte Veränderungen innerhalb von M1.
G
- M42 - Der große Orionnebel Karte
Der große Orionnebel - der Klassiker
des Winterhimmels und für mich in fast jeder Nacht mindestens
einen Abstecher wert. Schon mit bloßen Auge unter guten Bedingungen
zu erkennen, offenbart er im Teleskop seine ganze Pracht. Neben
den Filamenten und der Gesamtstruktur ist das Trapez interessant.
Wie viele Komponenten findet Ihr? Einsetzbar ist hier von der Übersichtsvergrößerung
( Zeichnung
) bis zu richtig hohen Vergrößerungen wenn es ums Trapez
geht. Ein UHC-Filter hilft bei Details.
H
- NGC 2237 - Rosettennebel Karte
Östlich von Betelgeuse im Orion findet man das westliche Ende
des Monoceros mit dem Stern epsilon Mon. Etwas weiter Links davon
befindet sich der Rosettennebel und viele weitere Nebelregionen,
etwas oberhalb. Kleine Vergrößerung, Nebelfilter und
viel Öffnung lassen diesen Nebel richtig hell erscheinen.
I - NGC 2264 Karte
Noch etwas weiter oberhalb finden diesen OH in der Umgebung eines
großen Emissionsnebels. Die Kombination, so der Nebel denn
gesehen werden kann, ist interessant hierbei. Kein Nebel da - macht
nichts, dann schaut Euch mal die Form der Sternanordnung an. Dort
steht er, der Christmastree - passend zur Jahreszeit. :-)
J
- NGC 2392 - Eskimonebel Karte
Wir wandern weiter gen Norden bis delta Gem. Etwas links unterhalb
steht der Eskimonebel - ein planetarischer Nebel. Er ist klein aber
hell und daher auch mit kleinen Teleskopen sichtbar. Ähnlich
wie bei M57 wird man ihn im Übersichtsokular evtl. gar nicht
als PN erkennen. Wenn man sich der Position sicher ist, so heißt
es rauf mit der Vergrößerung. Wenn der Himmel gut ist,
darf/muß man durchaus rauf auf "förderliche Vergrößerung"
(= Vergrößerung entspr. mm Öffnung) ggf. sogar mehr.
K
- M44 - Praeseppe Karte
Wir schwenken vom Eskimo nach Osten - Richtung Frühjahr und
damit zum Krebs. In unmittelbarer Nähe des gedachten Kreuzes
der Verbindungslinien befindet sich "die Krippe", wie
dieser OH auch genannt wird. Unter Landhimmel ist er mit bloßem
Auge zu erkennen, was für seine Helligkeit und Größe
spricht. Er ist ein Fernglasobjekt und im Teleskop nur mit geringer
Vergrößerung am schönsten.
L - NGC 2683 Karte
Zum Abschluß noch einmal, wie üblich, was schweres. Dieses
mal aber auch, weil ich noch eine Galaxie bringen wollte.
Wir gehen von M44 nach Norden bis zur Grenze von Krebs und Lux,
wo diese schöne Edge-on Galaxie steht. Guter Himmel und größere
Öffnung ist nötig will man Erfolg haben.
Das war meine Wintertour. Ich hoffe, Ihr hattet Spaß und Erfolg
auch bei dieser Tour. Die Vielzahl der Objekte im Winter hat mich
veranlaßt die Aufsuchkarten mit weiteren Objekten zu versehen,
die allerdings teilweise größere Geräte erfordern.
Ich hoffe Ihr begleitet mich wieder im Frühjahr, wenn die Galaxien
Hochkonjunktur haben.
Bis dahin CS