Erfahrungsbericht zum 114/900 Newton
Vixen Cosmostar

Ein 4,5“ Newton mit 900 mm Brennweite ist der Vixen Cosmostar. Mit einem Öffnungsverhältnis von rd. f/8, ob der dennoch kurzen Brennweite gerade noch ein Allrounder, wenngleich ganz große Gesichtsfelder nicht mehr zu realisieren sind.
Hierzu wäre ein 2“ Okularauszug notwendig, der allerdings an diesem Gerät nicht zu kaufen ist.

Das Innenrohr des Okularauszugs ist aus Plastik, welches noch dazu sehr weich ist. So mußte ich bereits einmal das Innenleben austauschen, weil die Zahnstange kaputt war. Ein kleiner Fangspiegel sorgt für geringe Obstruktion, die dicken Fangspiegelstreben, welche aus Guß wie das vordere Finish sind, stehen dem allerdings entgegen. Ich habe sie irgendwann mit einer Schleifmaschine von fast 4mm auf gut 2mm reduziert und geschwärzt. Innen mit Velours ausgekleidet hat so die Kontrastleistung deutlich zugenommen.

Die Auskühlzeit ist sehr kurz und stört in der Praxis nicht, da ich währenddessen noch mit dem Ausladen des übrigen Equipments beschäftigt bin.

Als mittelgroßes Teleskop mit moderatem Öffnungsverhältnis war diese Teleskopklasse zu früheren Zeiten, das klassische Einsteigergerät. Ich habe es immer wieder gerne hauptsächlich für kürzere Einsätze und Planetenbeobachtung genutzt.
Am Planeten und Mond sind im Einzelfall Vergrößerungen von mehr als 200fach möglich, meist beobachtete ich Planeten allerdings mit 180fach. Diese Vergrößerung konnte ich dafür immer einsetzen. Tubusseeing kennt der Newton nicht. Auch das atmosphärische Seeing spielt kaum eine Rolle - dazu ist die Öffnung und die Maiximalvergrößerung zu gering.
So sind schöne Beobachtungen innerhalb des Sonnensystems mit einigen Details möglich. Ebenso ist bei DS schon einiges an den hellen Objekten zu erkennen. Viele Objekte sind erreichbar. Große Kugelsternhaufen wie z. B. M13 sind schon ansatzweise aufgelöst. Meist bewege ich mich für DS im Vergrößerungsbereich von 60 – 100fach unter Verwendung von Weitwinkelokularen.

Okulare, sind für dieses Teleskop kein Thema. Ich kam mit allen Okularen, die mir zur Verfügung standen, in den Fokus. Unverträglichkeiten sind mir nicht aufgefallen. Ein Aspekt der auch hinsichtlich des Geldbeutels nicht unwichtig erscheint.

Als Montierung diente mir zeitweise die Montierung des LIDL- Teleskops. Visuell ist das noch annehmbar, da sich die Wackelei in Grenzen hielt, solange man das Stativ nicht auszieht. Später habe ich hierfür eine EQ3-2 verwendet, die auf einem Stahlrohrstativ steht. So wackelt nichts mehr. Das Ganze ist immer noch so leicht, das man die Kombination zusammen gebaut bequem noch tragen kann.

Für mich ist diese Teleskopklasse immer noch eine gute Wahl zum Einstieg mit etwas gehobeneren Ansprüchen bis 200 € Anschaffungspreis. Die von mir benutze Kombination ermöglicht viel Beobachtungsspaß und ist den preiswerteren kleineren Newton und Refraktoren deutlich überlegen. Um die Grenzen des Teleskops wirklich zu erreichen braucht man mehrere Jahre.
Die gute Verwendungsmöglichkeit von preiswerten Okularen, wie Plössl oder Kellner ist den Einsteigsgedanken m.E. ebenfalls förderlich.


© 2/2005 Antares