Vixen 80M
Fraunhofer mit 80/910mm

80M und LIDL-Scope

Der Vixen 80M ist ein Linsenfernrohr (FH) mit einem moderaten Öffnungsverhältnis.
Mit rund 1m Länge ist er kein Teleskop für ganz kleine Montierungen. Ich hatte ihn auf der EQ3-2 montiert und bin mit der Stabilität zufrieden.
Ein Kombination die man so sicher empfehlen kann. Vergleichbare Montierungen sind die nicht mehr neu erhältliche Vixen NP oder die Skyview, die ebenfalls geeignet sind. Wichtig ist, das ein solcher Refraktor bereits ein eher hohes Stativ verlangt. Das Stahlrohrstativ der EQ5 oder HEQ5 ist da schon die Untergrenze.

Der 80M hatte meinen LIDL ersetzt, da er hinsichtlich der optischen Leistung deutlich besser ist. Auch gegen vergleichbare Chinarefraktoren konnte dieser Refraktor punkten. Kontrast als auch Sternabbildung waren einfach schöner. Sofern der Farbfehler objektbezogen ohne Relevanz ist, ist der 80M kaum schwächer als die chinesischen 80mm EDs, die derzeit am Markt sind.

Der 80M hat einen 1,25 " Auszug und kommt mit einem guten 6x30 Sucher in vernünftiger Vixenhalterung - nicht zu vergleichen mit Syntavariante daher. Die neueren Versionen warten mit einem kompartiblen Sucherschuh auf, den mein älteres Modell noch nicht hatte.

Der Fraunhofer hat trotz f/11,4 Öffnungsverhältnis einen erkennbaren Restfarbfehler, der allerdings wirklich nur an ganz hellen Objekten stört. )Mond, Mars und Jupiter ). Schon am Saturn war davon kaum noch was zu bemerken. Das Gerät hat eine gute Innenschwärzung und ist solide gefertigt. Bastelbedarf vermittelt dieses Gerät nicht, wenngleich der Okularauszug als Zahntrieb-Auszug etwas Tuning forderte. Er geht recht schwer, dafür ist er klemmbar im Gegensatz zu einigen Chinageräten.

Dem Farbfehler begegnete ich im Bedarfsfall mit dem Einsatz des hellsten Graufilters, den ich habe.

Einsetzbare Vergrößerungen zwischen 28 und rd. 200 fach sind recht variabel und erlauben sogar in gewissem Rahmen noch Großfeldbeobachtungen. So sind offene Sternhaufen sehr schön zu beobachten - für meine Begriffe die Domäne dieses Gerätes. Die gute optische Qualität ermöglicht aber auch schon gute Ergebnisse bei anderen Objekten. Die großen hellen Nebel des Messierkatalogs sind durchaus sehenswert, ebenso die hellsten Galaxien.
Da dieses Gerät auch prima zur Sonnenbeobachtung geeignet ist ( als Refraktor auch mit Herschelkeil verwendbar ), hat man so ein schönes, variabeles Allroundgerät, das schnell aufgebaut, ausgekühlt und einsatzbereit ist. Im DS-Bereich setzt natürlich die Öffnung die Grenzen, aber im Rahmen derer, wird man zufrieden sein. Fotografen verwenden solche Geräte gerne als Leitrohr, wo ein 80M gute Dienste leisten wird. So wird auch für angehende Fotografen ein solches Gerät interessant ob seiner Verwendungsmöglichkeiten.

Für mich insgesamt ein schönes interessantes Gerät, das sich optisch und qualitativ von chinesischen Refraktoren unterscheidet, mit dem man einiges machen und sehen kann.

(c) 4/06 Antares