Selbstbau-Rockerbox für GSO 12" Dobson
Wir bedanken uns für diesen Artikel bei Dr. Helmut Dittmer

Vorwort

Anfang 2005 habe ich meinen 12" GSO Dobson in der Luxusvariante mit Rollenlager gekauft. Die Optik hat mich recht positiv überrascht, aber es zeigten sich im Laufe der Zeit doch einige verbesserungswürdige mechanische Schwächen. Vor allem die originale Rockerbox hat recht bald genervt.
Das Rollenlager war einfach viel zu leichtgängig. Mehrere Versuche mit Filz- oder Teflonpads die Funktion zu verbessern, blieben ohne befriedigenden Erfolg. Erst die Verwendung von EbonyStar und Teflon brachte eine deutliche Verbesserung der manuellen Nachführung. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Box für den doch recht gewichtigen Tubus einfach zu labil war. Das Nachschwingen war bei hoher Vergrößerung deutlich zu bemerken. In Anlehnung an die von Theisges und Mohlitz angebotene Rockerbox für GSO-Dobsons baute ich mir eine Rockerbox aus 21mm starkem Multiplex. Die Stabilitätsverbesserung war deutlich. Das Einzige, was jetzt noch unbefriedigend war, waren die kleinen Höhenräder mit den resultierenden Balanceproblemen bei der Verwendung von Okularen mit stark unterschiedlichem Gewicht. Also wurde die Rockerbox nochmals abgeändert und auch noch große Höhenräder gebastelt. So sieht mein Dobson jetzt komplett aus:

Mein häufigster Spechtelplatz ist nur etwa 70 m hinter dem Haus auf der Wiese. Dorthin lässt sich das komplette Teleskop leicht mit der Sackkarre transportieren.

Verbesserungen

Die Unterseite ist mit EbonyStar belegt, das auf Teflonpads mit 5cm Durchmesser läuft. Die Höhenräder sind ebenfalls aus 21 mm starkem Multiplex, haben gut 35 cm Durchmesser und sind mit EbonyStar belegt. Sie sind einfach stramm auf die Kunststoff-Höhenräder aufgesteckt und durch ein Sperrholzscheibchen und die originalen Spannfederschrauben gesichert.

Der Außenkreis der Räder wurde mit der Bandsäge geschnitten und mit dem Schleifklotz von Hand nachgearbeitet. Der Innenkreis, der Ausschnitt der Rockerbox und die "Speichen" wurden mit der Stichsäge ausgeschnitten. Die Anpassung war viel einfacher, als ich befürchtet hatte. Ich habe die Höhenräderstummel mit der Schieblehre ausgemessen, mit dem Zirkel einen entsprechenden Kreis auf das Holz gezogen und die Löcher mit der Stichsäge freihändig ausgesägt, dabei aber etwa 1 mm Holz stehen lassen.Um die Sägespuren zu glätten und die Aussparungen anzupassen, habe ich die Bohrmaschine mit dem Bohrfutter nach oben senkrecht an der Werkbank befestigt, einen "Lamellenschleifer" (ich weiss nicht, ob das Ding wirklich so heisst) eingespannt und die Räder damit innen bearbeitet, bis das Holz ganz knapp vor den Bleistiftstrich glattgeschliffen war. Zwischendurch habe ich natürlich immer wieder mal probiert, ob die Holzräder sich schon aufschieben lassen.

Das Anpassen nach dem Aussägen ging in weniger als 5 Minuten vonstatten.
Ich konnte bisher keinerlei Eigenbewegung der Räder auf den Stummeln bemerken. Die Dinger sitzen richtig stramm. Ich habe aber sicherheitshalber doch noch die Sicherungsscheiben aus Sperrholz ausgesägt und angebracht.

Sollte im Laufe der Zeit eine Lockerung eintreten, werden die Räder geklebt.
Mit der Oberfräse wurden die Kanten der "Speichen" abgerundet.

Damit die Räder nicht seitlich von den Teflonpads abrutschen können, wurden je zwei Sperrholzplättchen an der Innenseite angebracht, die mit Teflonfolie belegt wurden.

Hier ist die selbstgebaute Okularablage aus 12 mm Multiplex. Die Löcher für die 1 ¼ -Zoll Okulare habe ich mit einem 32mm Forstnerbohrer gebohrt, die Löcher für die 2-Zoll Okulare mit einer 51mm Lochsäge.
Darunter habe ich mit zwei Bilderhaken ein Baumarkt-Kistchen befestigt. So ist das Kistchen jederzeit abnehmbar. Ich benutze es für alle möglichen Kleinteile wie LED-Leuchten, Schreibzeug und Filter. Als Ablagefläche für Sternkarten habe ich ein abnehmbares Brett aus 12mm Multiplex angebracht. Es wird einfach vorne an der Rockerbox mit einem Aluwinkel eingehängt und ist unten durch zwei Holzwinkel abgestützt.
So sieht das Ganze "aufgerüstet" aus:

Für Fragen wendet Euch bitte direkt an:

Dr.Helmut Dittmer (helmut.dittmer"@"t-online.de)

Vielen Dank Helmut. Armin

© 5/2006 Dr. Helmut Dittmer