Praxis Gesichtsfeld

Vorwort
Astronomische Beobachtungen mit optischen Hilfsmitteln sind immer gleichbedeutend mit einer Einschränkung des Gesichtsfeldes gegenüber dem freien Auge. Es wird also nur ein kleiner Ausschnitt des Himmels betrachtet. Gerade beim Aufsuchen und vergleichen mit den Sternkarten ist es wichtig zu wissen, welches Feld das eigene Aufsuchokular liefert. Die Kenntnis des wahren Gesichtsfeldes der kombination erleichtert das Suchen deutlich.
Doch wie groß ist das Areal am Himmel wirklich?
Das kann man nicht immer ohne weiteres einschätzen. Als kleine Hilfe ist dieser Artikel gedacht, welcher anhand des Sternbildes Cassiopeia, dem Himmels-W, verschiedene Gesichtsfelder zeigt. Cassiopeia deshalb, weil sie zirkumpolar ist und deshalb in unseren Breiten immer zu sehen ist. Als Alternative hab ich noch bestimmte Sternkonstellationen ausgewählt, die allerdings nicht immer am Himmel zu sehen sind. Die Karten können durch anklicken vergrößert werden. Viel Spaß beim messen.
5 Grad - viel mehr geht mit einem Fernrohr kaum. Schon manche Ferngläser bringen dieses große Gesichtsfeld nicht unter. Am Beispiel des großen Bären(Wagens) kann man an den beiden dem Kasten nahen Deichselsternen 5 Grad fest machen. Links ist der mit bloßen Auge erkennbare Doppelstern Mizar/Alcor.
3 Grad, immer noch ein riesiges Areal im Fernrohr und nur mit Weitwinkelokularen zu erreichen, vorausgesetzt man hat ein Gerät mit geringer Brennweite. Die 3 Gürtelsterne des Orions dienen mir hier als Beispiel.
2 Grad - immer noch der 4fache Monddurchmesser wirken mit bloßen Auge schon recht klein. Zum Suchen ist es oft ausreichend. Die unteren Katensterne der Leier sind hier gut geeignet zur Prüfung. Übrigens, in der Bildmitte ist dann der Ringnebel zu finden.
1Grad -ein Gesichtsfeld mit dem man beobachtet. Die Plejarden im Stier passen fast genau in ein 1 Grad großes Gesichtsfeld.
0,5 Grad entspricht etwa einem Monddurchmesser. Auch die Sonne ist etwa so groß am Himmel. Die Spitze des Orion ist mit dem Auge als Dreiergruppe erkennbar. 1/2 Grad genügt grade noch um 2 Mitglieder der Gruppe zu sehen.
(c) 10/2004 Antares