Planetenzwerge – Erfahrungsbericht - II Skywatcher Travelmak 90/1250

Nachdem es heute doch noch klar wurde, bin ich recht spontan mal wieder raus - Planeten waren angesagt.

Dieses mal stand dem Travelmak ein Vixen 80M ( 80/910) gegenüber, beide zusammen mittels Doppelklemme auf der HEQ5 parallel montiert.
Nachdem der Mak den LIDL versenkt hatte, wollte ich wissen, wie er sich gegen stärkere Konkurrenz schlägt. Zur Verstärkung war Astrojockel mit dabei.
Eingesetzt wurden diesmal statt den TSSW, die Speerswaler SWA 10 und Zoom 8-5 sowie 7 und 5mm Nagler.

Zuerst ein kleiner Blick auf den Orionnebel (der Mond war grade am aufgehen und schaute in tollsten Orange über den Horizont).
Der Vixen zeigt mit 25mm Plössl deutlich mehr als der Mak mit 32mm Plössl.
Im Mak schien er insgesamt schwächer und nicht so gut definiert. Das ist also weniger das Terrain des MAK. Der Kontrastnachteil durch die Obstruktion war deutlich.

Nun Planeten sollten ja vors Auge - also ran an die Ringe.
Beide Teleskope zeigen ein klares gut definiertes Bild, wobei wir in Sachen Schärfe den Vixen leicht vorne sahen. Störend auf den Gesamteindruck wirkte sich aber bereits bei 10 bzw 8 mm die deutliche Einfärbung beim Vixen aus. Cassini schien im Vixen etwas deutlicher, dafür war die Oberfläche hier sehr einheitlich. Der Mak hingegen deutete auf der Oberfläche bereits die Bänder an.

Wegen der unbequemen Einblickposition wechselte ich auf Jupiter. Mit 10/8mm waren mit Anstrengung in beiden Geräten beide Mondschatten zu sehen. Durch die Einfärbung bedingt gefiel der Mak hier besser. 2 Mondschatten - da muß ich höher ran. Also, dem Mak das Zoom spendiert und dem Vixen ein Nagler um annähernd ähnliche Vergrößerungen zu erreichen. Juppi offenbarte zusehends etwas mehr Details. Die Bänder, die mit geringen Vergrößerungen doch recht einheitlich wirken, zeigten nun in beiden Geräten Strukturen. Beide Schatten waren gut zu erkennen, wobei im 80M sie meiner Meinung nach etwas deutlicher waren. Bei Schwarz-Weiß-Kontrasten scheint der nichtobstruierte Vixen wirklich sehr gut abzubilden. Der Gesamteindruck des Maks war dennoch wesentlich harmonischer und für mich angenehmer, da die lästige Blaueinfärbung fehlte. Noch ein Tick weiter rauf mit der Vergrößerung - ca. 6,5mm für den Mak und 5mm für den Vixen. Der Eindruck blieb unverändert. Erst als der erste Mond (Ich weiß im Moment nicht welcher es war) sich dem Rand von Juppi näherte, zeigte sich eine Veränderung. Konnte ich ihn im Mak vor der Jupiterscheibe deutlich erkennen, blieb er im 80M verborgen. Auch bei wieder reduzierter Vergrößerung.
Zum Abschluß habe ich dann mal Interesse halber 5mm am Mak eingesetzt. Wir waren beide überrascht, lieferte der kleine Zwerg auch hier noch ein durchaus gutes Bild mit ausreichender Helligkeit. Selbst bei 250fach war das Fokussieren leicht und minimalste Bildbewegungen - also shifting feststellbar.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, das mich der Farbfehler des FH zusehends mehr gestört hat. Da ist mir das farbreine Bild im Mak, auch wenn im Vergleich etwas weniger Kontrast vorhanden ist, wesentlich lieber - weil harmonischer. Wenn ich wählen müßte, würde ich mich für den Mak entscheiden.

Ansonsten war es war wieder ein schöner Abend mit einem umwerfend schönen Juppi - Erlebnis - dem doppelten Monddurchgang.

© 3/4004 Antares