Aus dem Hause Synta gibt es mit dem 114/450 Newton recht preiswert ein Großfeldgerät.
Anders als bei eingien Mitbewerbern gibt es hier einen Parabolspiegel. Mit einem
1,25" Okularauszug ist schon viel Feld erreichbar - mit 2" allerdings
mehr. :) Dies im Hinterkopf und ein 26iger Nagler im Koffer, hat mich zusammen
mit dem Gedanken für meinen großen Dobson einen Sucher haben zu wollen,
dazu bewegt, mich doch einmal mit dem Selbstbau zu beschäftigen.
Der
Bau
Recht
schnell war klar, das es eine Gitterrohrkonsturktion sein soll. Viele Kollegen
haben mich durch vorstellung ihrer Geräte im Net inspiriert. Ihnen
sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
Realisieren wollte ich möglichst
geringes Gewicht, Ausleuchtung des 26iger Nagler und höchste Transportabilität,
d.h. zerlegbar. Die Planungen und Berechnungen ergaben, das dies der Anschaffung
eines niedrigen 2" OAZ erfordert und ein größerer FS gebraucht
wird. Beides habe ich gefunden und einen Kineopics HC2 sowei einen 40mm Fangspiegel
erworben. Das ist zwar nicht preiswert, aber ich wollte es so......
Schon aus
Gewichtsgründen, ist die Herstellung eines herkömmlichen Hutes bei dieser
Teleskopgröße nicht zweckmäßig. Die immer beliebteren Einringkonstruktionen
sind leichter und dennoch sehr statil, so das ich mich für dieses Variante
entschied.
Ein Vierkantrohr aus Aluminium mit 10x10x1mm aus dem Baumarkt
ist ausreichend stabil. Es wurde mittels angefertigter Hartholzform in einem großen
Schraubstock vorsichtig rund gebogen.
Damit das Rohr nicht in sich zusammengedrückt wird, wurde es mit handelsüblichem
Vogelsand press gefüllt. Die Ringenden habe ich dann bei einem Metallbauer
verschweißen lassen. Ebenso
die Verbindung der 4 Fangspiegelstreben zu den Alugewindestanden, die gleichzeitig
auch die Stangenbefestigung bilden.
Die
Fangspiegelstreben sind aus 0,8mm Alublech als Streifen ausgeschnitten worden
und halten die zentrale Halterung des FS nur auf Zug. Hierfür wurde Vierkantrohr
mit 15x15x1 in Alu verwendet und mit einer zentralen Bohrung versehen. Die Ausrichtung
des FS-Halters erfolgt über 4 außerhalb des Ringes liegende Muttern
und ist stabil. Für den OAZ wurde aus Multilex ein passendes Brett zurecht
gesägt um ihn direkt aufsetzen zu können. Verbunden wird es über
einen 3mm Aluwinkel über Schrauben direkt am Ring. Um Schwingungen zu verhindert,
werde ich unten am Haltebrett wohl eine Querstrebe anbringen müssen, die
auf den Stangen aufliegt.
Die Stangen sind ebenfalls aus dem Baumarkt
- Alu 8x1mm Hohlrohr. Sie wurden mit dem Schraubstock auf ca. 4cm abgeflacht,
so das hier die Bohrungen für die obere Befestigung vorgenommen werden konnten.
Am Ring fixiert werden sie mit Flügelmuttern.
Das
Maß der Stangen war bewußt gewählt, passen sie doch grade so
in das 10x10x1 Vierkantrohr. So wurde, was für den Hutring nicht gebraucht
wurde, in 4cm lange Teile getrennt, mit einer durchgehenden Bohrung für M3
versehen und an der Spiegelbox angeschraubt. Die Stangen werden einfach hinein
gesteckt und halten dennoch sehr gut.
Die Spiegelbox besteht aus 6mm
Multiplex an den Rändern und ist nur wenige cm hoch. Für den Hauptspiegel
wurde ein Kreisausschnitt mit 3 Armen gefertigt. Damit der Spiegel nicht auf Holz
liegt, wurden Möbelgleiter aufgeklebt.
Die seitlilche Spiegelhalterung
ist denkbar einfach gelöst und scheint nach einem Intereimstest auch auszureichen.
Längere M4 Schrauben, je eine mit Filz beklebte Unterlagscheibe, ein passendes
Stück dünnem Gummischlauch und 2 Muttern um die Höhe zu steuern
und Befestigung zu ermöglichen - das ist alles.
Von
unten sieht man erneut die HS-Halterung - die seitliche sind die 3 inneren Muttern
- und 5 Hilfsklötzchen, die ich benötigte um mehr Fläche für
den Leim zu haben. Diese tragen auch das Mittelbrett, welches auch als Gegenstück
für die Justage dient.
Justiert wird über die 3 Muttern -
leider reicht es nicht für Rändelschrauben, wenn ich nicht doch noch
passende finde - die gegen die Druckfedern arbeiten, welche die entsprechenden
Schrauben umfassen. Dieses System findet auch am Fangspiegel Anwendung, wobei
hier mittels Schlitzschraubendreher agiert werden kann.
Neben der Säuberung
und Nachbearbeitung ist angedacht, den FS zu schwärzen ( Modellbaufarbe mattschwarz
) und die Spiegelbox mit Velour auszulegen. Eine Streulichtblende aus Moosgummi
ist schon fertig.
Die Adaption als Sucher ist noch offen. Hier wird
das Thema Balance sicher eine Rolle spielen. Ansonsten angedacht ist noch eine
Prismenschiene zur Verwendung auf einer Monti oder, wenn mich die Bastelwut überkommt,
der Bau einer Rockerbox und die Vollendung eines Minidobsons. :)
Inzwischen
wurde das Gerät weiter optimiert.
Die Optiken wurden eingebaut, d.h.
Hauptspiegel entsprechend gefaßt und der Fangspiegel mit 3 Silikonplopps
angeklebt.
Ich habe eine Streulichtblende aus Moosgummi ( 3mm ) zugeschnitten,
die einfach aufgesteckt wird. Falls unten ebenfalls eine Blende erforderlich sein
sollte, wird diese ebenfalls aus Moosgummi oder aber aus schwarzem Stretchstoff
gefertigt.
Die Fangspiegelspinne, der Halter und die Inneseite des Hutrings
wurden mit mattschwarzer Modellbaufarbe gestrichen. Die Spiegelbox erhielt
die übliche Veloursauskleidung.
Zu lösen
ist nun die Adaption als Sucher an den großen Dobson. Als Idee habe ich
eine etwas komplexere Lösung im Kopf, die allerdings so die weiteren geplanten
Dinge mitabdenken könnte. Mal sehen ob sich dies machen läßt. Weiterhin
ist geplant, unter Verwendung der Höhenräder meines Reisedobsons einen
kompletten Tischdobson zu fertigen. Darüber hinaus will ich aus Holz eine
Schiene fertigen, welche die Verwendung auf einer Montierung oder auf einem Fotostativ
ermöglicht.