Einsteigertour - Herbst


Karte mit HNSKY erstellt. Süd ist unten

Vorwort

Nachdem die Einsteiger Sommertour, als erste dieser Riehe , gut auf- und angenommen wurde, habe ich mich entschlossen 3 weitere Touren für die übrigen Jahreszeiten zu erstellen. Entsprechend der aktuellen Gegebenheiten ist nun der Herbst dran. Diese Tour wird sich hinsichtlich der Objekte etwas vom Sommer unterscheiden - auch weil ich damit ein wenig anregen möchte, aber seht selbst...

Objekte:
Sterne: delta Cephei, my Cephei
DS: gamma And, iota Cas
GX: M31 und Begleiter, M33
OH: h&chi, M45, NGC 7789, Mel20, M53
NB: NGC 1499

Auch dieses mal sind Detailkarten zum Aufsuchen eingebaut.

Allgemein:
Die Sommer geht zu Ende. Es wird früher dunkel und vor allem kälter in der Nacht - warme Kleidung ist oft schon nötig. Das es früher dunkel wird, hat einen Vorteil, die Sommersternbilder sind immer noch gut beobachtbar. Sie sind im Westen noch zu sehen, während im Osten der Stier den Winter ankündigt. Andromeda und Cassiopeia stehen hoch am Himmel, während tief im Süden die Fische zu finden sind.

Tour:

A - my Cephei - der Granatstern
Karte
Unter normalen Himmel mit bloßem Auge unter dem Kasten des Kepheus zu sehen, ist er einer der wenigen Einzelsterne, die es lohnt zu beobachten. Ich mag den Anblick dieses tiefroten Sternes und hoffe er gefällt. Etwas unterhalb ist IC 1396 zu finden - eine Sternwolke mit Nebel, die für Einsteiger aber nicht einfach ist und sehr guten Himmel braucht.

B - delta Cephei - ein veränderlicher Stern
Karte
Gut mit bloßen Auge zu sehen sollte er leicht zu finden sein. Dies ist einer der am besten untersuchtesten veränderlichen Sterne und repräsentiert einen Typus an veränderlichen Sternen. Dieser Typ wird mitunter zur Entfernungsbestimmung von anderen Galaxien herangezogen. Wer Veränderungen beobachten und feststellen will, kann dies hier mal versuchen. Die Helligkeit schwankt um etwa 1mag innerhalb einer Periode von rd. 5,4 Tagen.

C - M52
Karte
Wir wechseln das Sternbild. Die Verlängerung der gedachten Linie zwischen alpha und beta Cassiopeia weist den Weg zu M52 - einem recht sternreichen offenen Sternhaufen. Ein mittlere Vergrößerung ist hier durchaus angebracht, um in größeren Einsteigergeräten bis zu ca. 120 Sterne zu sehen.

D - iota Cassiopeia - ein Dreifachsystem
Karte
Wir gehen an die andere Seite des Himmels-W. Delta und Epsilon Cas geben die Richtung vor. Etwas seitlich versetzt in gleicher Distanz wie die Richtungsgeber sollte man fündig werden, zumal das System über 5 mag liegt.

E - NGC 7789
Karte
Wieder zurück zur gedachten Linie alpha zu beta, findet man von beta ausgehend im rechten Winkel zu der gedachten Linie auf etwa 2/3 Streckenlänge diesen, sehr sternreichen offenen Sternhaufen. Während ganz kleine Öffnungen hier evtl. nicht genügen, wird man mit mittleren Geräten ein wahres Sternenmeer erblicken. Auch hier darf man mittlere Vergrößerungen wählen.

F - h&chi
Karte
Der Doppelsternhaufen im Perseus ist einer unserer Deepsky-Klassiker - für mich immer einen Blick wert. An mittleren Himmel ist er mit bloßen Auge zu sehen, wenn man sich von delta Cassiopeia in Richtung eta Perseus bewegt. Er liegt auf etwa 60% der Strecke. Am schönsten kommen die beiden OH mit kleinen Vergrößerungen und großen Gesichtsfeld rüber. Mir gefällt der Anblick auch im Fernglas, auch wenn der Sternreichtum besser mit Öffnungen von 6" und mehr gesehen werden kann. Achtet mal auf die vereinzelt vorhandenen roten Sterne.

G - Melotte 20
Karte
Ein weiterer sehr offener Sternhaufen ist Mel 20 unmittelbar unterhalb von alpha Perseus. Mir dient diese Region in kalten Monaten zur Grenzgrößenbestimmung (siehe Artikel). Auch hier mit kleinster Vergrößerung umherschwenken oder ein Fernglas zur Hand nehmen.

H - M31 - Die Andromeda-Galaxie
Karte
Ein weiterer Klassiker präsentiert sich am schön am Herbsthimmel. Ausgehend vom linken oberen Eckstern des Pegasus, nach rechts bis zu beta Andromada gehen und dann über my Andromeda nach oben, sollte schon mit bloßem Auge eine kleine Wolke erkennbar sein. Das ist Andromeda, unsere Nachbargalaxie. Sie ist auch am Himmel riesig groß, so das kleine Vergrößerungen und viel Gesichtsfeld hilfreich sind. Allerdings ist dieses Objekt bzw. dessen Anblick immer auch eine Enttäuschung wert, wenn die Bedingungen mäßig sind. Dann wird man nur den hellen Kern sehen und ggf. die beiden Begleitgalaxien schon suchen. Bei guten Bedingungen ist dies kein Thema, wenngleich die visuelle Ausdehnung immer noch wesentlich kleiner erscheint, als das auf Fotos zu sehen ist.

i - M33 - Die Triangulum-Galaxie
Karte
Geht man von M31 zu Beta Andromeda zurück findet man in der Verlängerung dieser Strecke M33. Eine große ausgedehnte Galaxie, die ebenso nach sehr gutem Himmel verlangt. Dann ist sie auch mit bloßem Auge auffindbar und mit kleiner Vergrößerung schön zu studieren. Mit größeren Geräten sollten Sternwolken und Spiralarme machbar sein.

J - Gamma Andromeda
Karte
Wer Delta und Beta Andromeda verbindet, findet in der Verlängerung (gut 1,5fache Strecke) gamma Andromeda. Einer der schönsten Doppelsterne am Nordhimmel, der mit einer schönen Farbkomposition fasziniert.

K - M45 - Die Plejaden
Karte
Die Plejaden sind sicher der bekannteste offene Sternhaufen. Sie sind gut mit bloßem Auge zu erkennen und werden nicht selten ob der Sternanordnung als kleiner Wagen interpretiert. Kleine Vergrößerung und viel Gesichtsfeld sind gefragt, soll dieser Klassiker komplett ins Okular passen - eine Vielzahl bläulich funkelnder "Juwelen". Sie sind Namensgeber der japanischer Autofirma Subaru, deren Firmenemblem auch die Plejarden andeutet. Unter besten Bedingungen kann man auch in Ansätzen die feinen Nebel erahnen, in den die Sterne noch eingebettet sind. Besonders herrlich finde ich den Anblick dieses OH in einem Großfernglas, wie z.B. einem 20x90 ( Zeichnung ).

L - NGC 1499 - California Nebel
Karte
Zu guter letzt, wie im Sommer auch, noch eine harte Nuß. Der California-Nebel liegt etwas links der gedachten Linie eta zu zeta Perseus. Nur mit Nebelfilter - vorzugsweise H-Beta , gutem Himmel und mittelgroßer Öffnung hat man Chancen den großen, schönen Nebel zu entdecken und zu genießen. Kleine Vergrößerung und viel Gesichtsfeld helfen hier, weil der Nebel über eine große Fläche verteilt ist und sich nur schwach vor dem Hintergrund abzeichnet. Wer ihn sieht, hat sicher einen wirklich guten Beobachtungsplatz für Deepsky gefunden.

Das war der Herbst, eine Jahreszeit mit vielen offenen Sternhaufen und etwas anderer Objektstruktur als der Sommer - zumindest für den Beginner. Ich hoffe die Tour hat Spaß gemacht, evtl. auch angeregt und Ihr begleitet mich bei der nächsten Reise durch den Winterhimmel. Viel Erfolg und CS

(C) 8/2005 Antares