Ein
kurzer Fraunhofer, den ich mir als Reiseteleskop angeschafft hatte,
ist der Celestron 80/400.
Die kurze Baulänge und das geringe Gewicht stellen kaum Anforderungen
an die Montierung. Eine EQ1 ist absolut ausreichend für visuelle
Zwecke. Die auf den Bild zu sehende Tischmontierung ist astronomisch
nicht wirklich ausreichend und dient nur zur Veranschaulichung der
Größe. Tagbeobachtungen sind so allerdings machbar.
Die Taukappe ist abnehmbar. Ausgestattet mit einem Standartsucherschuh
können fast alle Sucher verwendet werden. Der Okularauszug
ist aus Metall und läßt sich gut und wackelfrei verstellen.
Auch schwere Okulare sind kein Problem. Manch einer wird den 1,25
OAZ ob der Größe bemängeln, ich sehe darin jedoch
einen Vorteil. Die geringe Größe erlaubt die Verwendung
von preisgünstigerem 1,25 Zubehör.
Dennoch
kann man mit einem 32mm Plössl schon recht große Gesichtsfelder
erreichen, dank der kurzen Brennweite dieses Gerätes, womit
wir beim Haupteinsatzgebiet des Teleskops sind.
Auf Grund seiner Bauart ist dieses Teleskop zur Planetenbeobachtung
weniger geeignet, da der Farbfehler erheblich ist. Mich stören
die Blausäume um helle Objekte, wenn Sie stark ausgeprägt
sind. Richfield ist die Anwendung, die hiermit schon Spaß
macht. Offene Sternhaufen und einige Nebel sind damit schon wirklich
schön zu sehen insbesondere wenn Sie sehr großflächig
sind. Dieser Aspekt war mir wichtig, weil ich im Urlaub oft weiter
im Süden bin und dann mit diesem Teleskop Objekte beobachten
kann, die sich mir in Deutschland aufgrund des Breitengrades verschließen.
Hierzu habe ich auch einen UHC Nebelfilter verwendet. Der OIII dunkelt
mir hier zu stark ab.
Kugelsternhaufen und PN hingegen sind nur mit deutlichen Einschränkungen
beobachtbar. Zum einen ist es die Öffnung an sich, die ja nicht
so üppig viel Licht sammelt und weiterhin die kurze Brennweite,
die es schwierig macht, die erforderlichen Vergrößerungen
zu erreichen. Dies Faktoren schränken hier schon ein wenig
ein. Große, helle Galaxien sind schon schön erkennbar.
Mit einem 32mm Okular erreicht man 13 fache Vergrößerung
und erhält so die Leistung eines Fernglases, allerdings nur
monokular. Für Deep Sky wird man meist im Bereich von 20-80
fach vergrößern. Ich habe hier das Speerswaler Zoom eingesetzt.
Mancher Sternfreund nutzt dieses Teleskop darüber hinaus als
Supersucher an einem größeren Teleskop. Wer
einmal in den Genuß kam mit 80mm Öffnung suchen zu können,
wird diesen Vorteil nicht wieder weggeben. Voraus gesetzt man wird
die Adaptionsfrage lösen, steht der Suchernutzung ggf. nur
noch die Montierung entgegen. Trotz der geringen Maße über
dieses Teleskop als Sucher montiert, spürbare Kräfte aus.
Dank der Rohrschellen mit Fotogewinde kann man auch eine Kamera
adaptieren und händisch nachgeführte Piggybackaufnahmen
machen. Als Fotoobjektiv wäre das Gerät grundsätzlich
auch nutzbar. Empfehlen würde ich dies aber nicht, da der Farbfehler
fotografisch noch deutlicher wird und so die Qualität der Ergebnisse
doch stark beeinflußt. Mit diesem Ziel im Hinterkopf kommen
m.E. nur farbfehlerfreie Refraktoren in Betracht.
Fazit:
Der
kurze Fraunhofer ist ein auf Großfeldbeobachtungen spezialisiertes
Teleskop mit erkennbaren Nachteilen bei anderen Beobachtungszielen.
Wer ähnliche Anforderungen wie ich stellt, wird damit durchaus
viel Spaß haben können. Wer eine universellere Lösung
sucht, sollte sich eher in Richtung ED oder gar Apo orientieren.
Mir hat der kleine FH einige Urlaube gute Dienste geleistet. Nun
dient er einem Kollegen als Supersucher. Abgelöst wurde er
als Folge von Öffnungsfieber von einem 6"f/5 Reisedobson.
Ähnliche
Geräte gibt es von Bresser und Skywatcher, aber auch von Vixen.